Am Zürichsee wird gebohrt…

Energieversorgung Lengg: Spülbohrungen für das zukünftige Anergienetz

Lengg, 23.09.2024

Seit dem 6. Oktober vergangenen Jahres wird auf der Parzelle Wässerig nicht mehr vertikal (vgl. Newsbeitrag vom 15.05.2023), sondern (fast) horizontal gebohrt.
Das Grossbohrgerät der Kibag AG ist zwei Spülbohranlagen der Schenk AG gewichen, welche zur Erstellung zweier rund 540 m langen Verbindungsleitungen sowie der beiden Leitungen für die Seewasserfassung benötigt werden.

Die Verbindungs- und Seeleitungen sind Bestandteil des Projekts Energieversorgung Lengg, bei welchem dem Zürichsee in rund 30 m Tiefe Seewasser entnommen und in die unterirdische Energiezentrale auf das Gemeindegebiet von Zollikon geleitet wird. Dort gibt das Wasser über Wärmetauscher einen Teil seiner Energie ab und fliesst um wenige Grad abgekühlt zurück in den See. Die so gewonnene Anergie gelangt über ein Niedertemperaturnetz zu den Spitälern und Kliniken des Gesundheitsclusters Lengg. Im Sommer kann der Effekt umgekehrt und der See so zum Kühlen genutzt werden.

Am 29. August konnte mit dem erfolgreichen Einzug der ersten Seeleitung ein wichtiger Meilenstein erreicht werden. Zeitgleich wird die erste Bohrung für die Verbindungsleitungen auf den letzten Metern auf ihren Enddurchmesser (DN 860) aufgeweitet, bevor in der Kalenderwoche 37 der Einzug der Leitung (DN 600) erfolgt. Der aktuelle Stand der Arbeiten kann im Liveticker verfolgt werden.

Die Locher Ingenieure AG ist für die Projektierung und Bauleitung der Spezialtiefbauarbeiten, der fünfgeschossigen, unterirdischen Energiezentrale sowie der Spülbohrungen in den See und ins Gebiet Lengg verantwortlich.