3. Rang für Wettbewerbsbeitrag «pont filage»

Brückenwettbewerb Neubau Sihlsteg Spinnerei, Langnau am Albis

Zürich, 08.04.2022

3. Rang für «pont filage»: Die Baudirektion Kanton Zürich hat im Zeitraum von Februar bis September 2021 einen anonymen Projektwettbewerb im einstufigen, selektiven Verfahren für eine ca. 45 m weit gespannte und 2,4 m breite Fussgängerbrücke über die Sihl beim ehemaligen Spinnereiareal in Langnau am Albis ausgelobt. Von 18 eingegangenen Präqualifikationsbeiträgen wurden 5 Teilnehmer für den Wettbewerb ausgewählt.

Zur Lösung der Brückenbauaufgabe wurde von uns ein schlankes, vorgespanntes, integrales Stahlbetonrahmentragwerk mit gevoutetem Plattenbalkenquerschnitt vorgeschlagen, das beim rechten Widerlager in der anstehenden Molasse und beim linken Widerlager auf Mikropfählen fundiert ist. Diese tragen die Gründungslasten in die etwas tiefer liegende Molasse ab und führen zu gleichmässigen Lagerungsverhältnissen auf beiden Widerlagerseiten. Die symmetrischen Widerlager sind geneigt und so angeordnet, dass sie dem bestehenden Böschungs- bzw. Ufermauerverlauf entsprechen und den Abflussquerschnitt nicht beeinträchtigen. Mit der Widerlagerneigung wird eine statisch günstige Systemspreizung des Rahmens erreicht, so dass der Einspanngrad des Tragwerks erhöht und die horizontalen Abstützungskräfte bei den Fundamenten reduziert werden können.

Die vertikale Linienführung der mit Ultrahochleistungsfaserbeton (UHFB) abgedichteten Fahrbahn ist einem Bogentragwerk angelehnt, wobei die Unterkante parabolisch unter Einhaltung der Freibordvorgaben und die Oberkante mit einer max. Neigung von 6% geradlinig unter Ausrundung der Fahrbahnkuppe verläuft. Durch die kontinuierliche Verjüngung des Querschnitts Richtung Brückenmitte wird die visuell wahrnehmbare Erscheinung des Bauwerks an zentraler Stelle reduziert und der Blick auf den Fluss- und Naturraum bestmöglich freigespielt, um eine gute Einpassung in die sensible Landschaft zu ermöglichen. Unterstützt wird die visuelle Erscheinung durch ein schlichtes, anthrazitgrau-duplexiertes Stahlstaketengeländer. Dank der integralen, fugen- und lagerlosen Bauweise können die Zielvorgaben hinsichtlich Dauerhaftigkeit und unterhaltsarmer Bauweise optimal erfüllt werden.

Die Locher Ingenieure AG war als Projektverfasserin allein verantwortlich für den eingereichten Projektbeitrag. Die Visualisierungen wurden von der Firma indivisual AG erstellt.